Wandel – Bildung – Mensch: Wer treibt wen?

bbw Thementag 2018 mit Podiumsdiskussion und Präsentation von bbw Bildungs-, Beratungs- und Forschungsprogrammen vor 120 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Bildung

BildIndustrie-4.0-Projekte laufen, Lkw sind fahrerlos unterwegs, erste maschinelle Pflegeassistenten werden in Altenheimen getestet – kaum jemand zweifelt noch daran, dass Computer schon bald auch komplexe Rechtsberatungen hinkriegen. Arbeit und Bildung sind im Wandel und deshalb im Fokus des diesjährigen Thementages im bbw – einer Podiums-diskussion und der dazugehörigen Projektmesse. Sie sollten zeigen, wer dabei das Kommando hat und den Takt bestimmt. Denn, das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das der Bundesagentur für Arbeit angegliedert ist, geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass Computer zumindest theoretisch schon jetzt in der Lage wären, etwa 50 % der menschlichen Tätigkeiten durch Maschinen ausführen zu lassen. Aber, selbst wenn Big Data, Künstliche Intelligenz und moderne Maschinen dabei sind, die Rolle des Menschen im Arbeitsprozess neu zu definieren, ist längst nicht unumstritten, wo genau und in welchem Maße die Einsparung menschlicher Arbeit stattfindet und ökonomisch sinnvoll ist.

Um diese Fragen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, diskutierten am 25.06.2018 sechs Experten mit dem Journalisten und Moderator, Dr. Hajo Schumacher:

o Diana Golze, Ministerin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF) des Landes Brandenburg,
o Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit,
o Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB),
o Thomas Frisch, Geschäftsführer der Frisch & Faust Tiefbau GmbH,
o Andreas Kühn, Arzt und Medical Content Editor beim international erfolgreichen Berliner Start-up Ada Health GmbH und
o Dr. Andreas Forner, Geschäftsführer des bbw Bildungswerks der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg.

So wurde vor ca. 120 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Bildung im Berliner Haus der Wirtschaft praxisnah und wortreich diskutiert, wo die Potenzen, Risiken und Steuerungsmöglichkeiten für Digitalisierung und Automatisierung liegen.

Arbeitsministerin des Landes Brandenburg, Diana Golze: „Neue Technologien und Informationssysteme führen zu einem rasanten Wandel der Arbeitswelt. Arbeit wird immer stärker von Flexibilisierung geprägt und immer unabhängiger von festen Arbeitsorten oder Arbeitszeiten. Dies eröffnet für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer neue Chancen zum Beispiel zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, es braucht aber auch wirksame Regeln zum Beispiel im Arbeitsschutz. Auch die Anforderungen an Ausbildung und Qualifizierung verändern sich in nahezu allen Berufen. Berufliche Weiterbildung wird immer wichtiger. Wir brauchen neue Ansätze zum Lernen im Prozess der Arbeit.“

Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sagte: „In der Arbeitswelt ist der Wandel seit jeher die Konstante. Unternehmen und Beschäftigte müssen sich immer wieder auf Neues einstellen. Das war bei der Erfindung von Dampfmaschine, Eisenbahn und Telefon nicht anders als heute in der Ära der Digitalisierung. Dass damit tausende Stellen verloren gehen könnten, halte ich für unbegründete Angstmache. Wenn wir Innovationen als Chance begreifen, wird auch der aktuelle Wandel der Arbeitswelt für mehr Fortschritt und Teilhabe sorgen. Neben guten Rahmenbedingungen für die Unternehmen liegt der Schlüssel für eine erfolgreiche Entwicklung in der Aus- und Weiterbildung.“

Dr. Andreas Forner, bbw Geschäftsführer: „Viele Berufsprofile werden mehr IT-Anteile brauchen und, es werden neue Berufsbilder entstehen, einige alte verschwinden. Darauf stellen wir uns als Bildungswerk der Wirtschaft ein. Hier die Entwicklungen und Anforderungen auszuloten, dazu dienen neben unseren Fachtagungen und Bildungsbeiratssitzungen mit Wirtschaftsvertretern und Förderern auch solche Veranstaltungen wie die schon traditionellen bbw Thementage. Wir müssen bei unseren Bildungsangeboten sein, wie die Hasen beim 10.000-Merter-Lauf: Immer ein paar Meter der Nachfrage voraus – aber nicht so weit, dass sie abreißen lässt.“

Mit Blick auf das bbw, das an 25 Standorten in Berlin und Brandenburg berufliche Bildung anbietet, ist er davon überzeugt, „dass es mit seinen geschaffenen technischen und lehrmethodischen Möglichkeiten den neuen Anforderungen gerecht wird. Aber gleichzeitig gilt es zu verstehen und zu akzeptieren, dass ein Langzeitarbeitsloser in seiner Weiterbildung zunächst den Bezug zu Menschen, dem Lernen am Bildschirm vorzieht. Er braucht vor allem den unmittelbaren Kontakt zu einer Gruppe und einem Dozenten als Ansprechpartner. Auch im bbw Seminarangebot wird der differenzierten Nachfrage von Fach- und Führungskräften nach bewährten Klassikern im Präsenzlernen und nach Webinaren vom Arbeitsplatz aus, Rechnung getragen.“ Darauf ist das bbw mit neuen digitalen und blended Learningangeboten aber auch klassischem Präsenzkursen in erheblicher Vielfalt eingestellt. Das zeigte auch die Projektmesse an diesem Tag.

Fazit des bbw Thementages und seiner spannenden Podiumsdiskussion war: Letztlich komme es in der Bildung wie in der Arbeitswelt auf eine kluge Verzahnung von Mensch und Technik an. Sie werden künftig im Team arbeiten. Das bedeute lebenslanges Lernen. Darauf werden sich Jung und Alt, Führungskräfte, Arbeitnehmer und schließlich Bildungsprogramme einzustellen haben. Die Digitalisierung biete Arbeitserleichterungen und berufliche Chancen. Entscheidend wird sein, die Prozesse und Unternehmen menschenfreundlich zu gestalten. Dass es selbst angesichts des herrschenden Fachkräftemangels in vielen Berufsbereichen wie z.B. in der Pflege oder in der Lehre alles andere als wünschenswert ist, Menschen durch Computer zu ersetzen, war dabei unstrittig. Letztlich sei es auch eine Frage von Kosten und Bezahlbarkeit, die darüber entscheiden, welche auf den ersten Blick innovativen Entwicklungen sich durchsetzen. Auch eine frühere und intensivere Berufsorientierung und -vorbereitung der Schulkinder auf zukunftsfähige Berufe und die Ausbildung dürften nicht vernachlässigt werden. Dafür gebe es bereits erfolgversprechende Ideen, Programme und Institutionen in Berlin und Brandenburg.

Näheres zum bbw Thementag 2018, zu den interessanten Vorschlägen und Argumenten aus der Podiumsdiskussion unter: https://www.bbw-gruppe.de/informationen/thementage/bbw-thementag-2018.html

Fotos können auf Anfrage mit Hinweis (Foto: bbw, bbw Thementag 2018) frei genutzt werden.

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Das bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg ist eine gemeinnützig tätige Unternehmensgruppe von drei in Berlin-Brandenburg und einem in China tätigen Unternehmen. An der Seite der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) entwickelt das bbw Fach- und Führungskräfte für Unternehmen der wichtigsten Branchen. Mit vielfältigen Aus-, Weiterbildungs- und Studienangeboten ist die bbw Gruppe professioneller Bildungspartner der Wirtschaft auf allen Niveaustufen beruflicher Bildung. Die bbw Gruppe ist mit aktuell 25 Bildungszentren und Standorten in die Region präsent. Zum bbw gehört auch eine der größten privaten, staatlich anerkannten Hochschulen der Hauptstadtregion, die bbw Hochschule, mit einem umfangreichen Bachelor- und Master-Studienangebot.

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