Wachstumsmarkt Pferd: Reitsport lässt die Kassen klingeln

Knapp 7 Milliarden Euro geben 4 Millionen Reiter/-innen und 10 Millionen Reitsportinteressierte jedes Jahr für den Reitsport aus. Dies ergab eine bbw-Marktstudie zum Thema Wirtschaftsfaktor Pferd.

Pferde und der damit verbundene Reitsport sind in Deutschland ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Nach einer bbw – Marktstudie, die u.a. auf einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung durch valido, einer Befragung von Reiter/innen und Pferdebesitzern sowie Reitsportunternehmen basiert, gibt es hierzulande über 3,4 Millionen erwachsene Reiter/-innen. Rechnet man noch die Jugendlichen und Kinder hinzu, sind es sogar über 4 Millionen Menschen, die sich mit Pferden beschäftigen. Hinzu kommen noch rund 1,1 Millionen Verbraucher, die zwar nicht reiten, aber Geld für den Reitsport ausgeben. Rund 2,6 Milliarden Euro geben Reiter, Fahrer, Voltigierer und Züchter jährlich für laufende Kosten in der Pferdehaltung aus. Der Gesamtumsatz liegt bei rund 6,7 Milliarden Euro, davon 4,1 Milliarden Euro Umsatz im Einzelhandel/Dienstleistungen. Von diesen Ausgaben werden immerhin 1,5 Milliarden Euro von Nicht-Reitern übernommen. Während regelmäßige Reiter pro Jahr mehr als 3.100 Euro für den Reitsport ausgeben, geben Gelegenheitsreiter weniger als 900 Euro aus. Ein Fünftel der Reitsportkunden geben pro Jahr weniger als 500 Euro aus, jeder Dritte zwischen 500 Euro und 1.000 Euro, ein Zehntel mehr als 5.000 Euro.

Der Reitsportmarkt ist ein Wachstumsmarkt. 71 Prozent der befragten Reiter/-innen sind bereit mehr Geld auszugeben, vor allem für die Ausrüstung aber auch für ihre eigene Ausbildung. Zwei Drittel der befragten Reitsportunternehmen erwarten für die nächsten fünf Jahre Wachstumsraten von mehr als 3 Prozent pro Jahr , 28 Prozent sogar mehr als 5 Prozent. Von dem Umsatzwachstum werden vor allem die Bereiche Reitsportzubehör (85 Prozent erwarten hier ein stärkeres Wachstum) , Kleidung (73 Prozent), Freizeitreiten (68 Prozent) sowie Tourismus (67 Prozent) profitieren. Beliebt ist bei Reitern nach wie vor der Fachhandel. 72 Prozent kaufen Produkte für den Reitsport öfter im Reitgeschäft ein, 61 Prozent nutzen das Internet. Um sich über den Reitsport zu informieren ist das Internet bereits Informationsquelle Nummer Eins. 83 Prozent der Reiter-Internetnutzer gehen inzwischen online um sich über den An- und Verkauf von Reitsportartikeln zu informieren. Bei gebrauchten Reitsportartikeln sind für 70 Prozent der Befragten Flohmärkte ein wichtiger Kaufort.

Während nach der valido-Befragung rund 5,1 Prozent der erwachsenen Bevölkerung reiten, sind es in Hessen und Niedersachsen mehr als 6 Prozent. Der Reitbeginn erfolgt für die meisten Reiter/-innen bereits in jungen Jahren. Nur bei jedem achten Befragten wurde mit dem Reiten in einem Alter von über 20 Jahren begonnen. 78 Prozent der aktuellen Reiter/-innen sind jünger als 50 Jahre. Reiter/-innen und gehören öfter zu den Besserdienenden. So reiten in den Haushalten mit einem Netto-Einkommen von mehr als 4.000 Euro im Monat 7,4 Prozent der Befragten, während es in den Haushalten mit einem Einkommen von unter 1.500 Euro weniger als 4,5 Prozent sind. Reiten gehört mit zu den Risikosportarten. Die meisten Verletzungen passieren beim Sturz vom Pferd. Nur gut die Hälfte der befragten Reiter/-innen tragen immer einen Helm, beim Ausritt ins Gelände sind es drei Viertel.

Die hohe Bedeutung der Reitsportbranche ist nicht verwunderlich, denn Deutschland ist ein Pferdeland. Von weltweit etwa 60 Millionen Pferden und Ponys leben 1,2 Millionen in Deutschland. Die amtliche Statistik ist wegen fehlender Meldepflichtkontrollen unzureichend. In landwirtschaftlichen Betrieben gibt es 461.300 Pferde, Ponys, Esel, Maultiere und sonstige Einhufer. Nach bbw-Berechnungen waren 2014 rund 916.000 Pferde registriert, die sich auf rund 182.000 Pferdehalter/Pferdehaltungen verteilen. Nach den erhobenen Daten der Tierseuchenkassen ist der Pferdebestand und die Anzahl der Pferdehalter im Nordwesten größer sind als im Rest Deutschlands; der Wirtschaftsfaktor Pferd besitzt somit einen sehr unterschiedlichen Stellenwert in den verschiedenen Landesteilen. 21 Prozent der Pferde stehen in Niedersachsen, 17 Prozent in Nordrhein-Westfalen, 15 Prozent in Bayern. Obwohl über 70 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass man mit der Pferdezucht kein Geld verdienen kann, ist die deutsche Pferdezucht im Reit- und Fahrsport weltweit führend. Im Jahr 2013 waren in Deutschland nach FN-Angaben 3.504 Reitpferd-Zuchthengste und 55.561 Reitpferd-Zuchtstuten registriert.

Reiter haben eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Pferd. Tierliebe ist für 87 Prozent der Befragten das Hauptmotiv für die Ausübung des Pferdesports. 82 Prozent gefällt am Pferdesport ganz besonders der Umgang mit dem Pferd. 23 Prozent der Pferdehalter sind zu ihrem Pferd durch das Internet gekommen. 15 Prozent haben ihr Pferd bei einem Züchter gekauft. 14 Prozent übernahmen ihr Pferd aus einer Reitbeteiligung. Immerhin 4 Prozent haben ihr Pferd vor dem Schlachter gerettet.
Mit Pferderennen werden jährlich in Deutschland nach Angaben von German Racing noch 33 Millionen Euro umgesetzt. Im Jahr 2000 waren es noch 125 Millionen Euro. Die gemeinnützigen Rennvereine hängen am Tropf von Sponsoren. Schuld daran hat das Internet. Obwohl die Bundesbürger immer häufiger und höher wetten, sanken die Einnahmen der Rennvereine von 2000 bis 2013 um mehr als 70 Prozent. Denn gesetzt wird heute am liebsten im Web, ein profitables Geschäft, das an den eigentlichen Veranstaltern vorbeigeht. Für einige Rennvereine bedeutete das bereits das Aus. Aber es deutet sich Besserung an: Die Zahl der Renntage erhöhte sich in 2014 (181) gegenüber 2013 (162).

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