Neue Kunden erreichen – Hongkonger Start-up Mobijuce kooperiert mit dem Handel

Jeder kennt das Dilemma, man ist unterwegs, der Akku des Smartphones ist fast leer und man sucht nach einem schnellen und bequemen Weg, um ihn aufzuladen.

BildStatt eine Powerbank oder ein Kabel mitzunehmen, gibt es jetzt eine mobile Lösung für die Nutzer. Die Hongkonger Unternehmerin Alexis Wong brachte im letzten November Mobijuce auf den Markt, das mehr ist als eine Powerbank-Verleihfirma.

„Wir nutzen Daten, um unsere Kunden intelligent zu unterstützen. So bieten wir nicht nur eine Powerbank, wenn sie gebraucht wird, sondern bringen Kunden auch an einen Standort, den sie normalerweise gern aufsuchen würden,“ so Wong. „Die Händler erzielen damit mehr Frequenz und werden mit für sie wichtigen Kunden verbunden. Wir sind sozusagen ein Ökosystem, das Verkäufer und Konsumenten verbindet, indem es einen essentiellen Bedarf der Konsumenten befriedigt.“

Der App-basierte Service berechnet 2 HKD (0,20 EUR) pro halbe Stunde und eine Tagesflatrate von 20 HKD nach fünf Stunden. Kunden holen die Powerbank an einem für sie geeigneten Ort ab, das kann ein Coffee-Shop oder ein Geschäft sein. Wird die Powerbank nicht innerhalb von drei Tagen zurückgebracht, kann der Kunde sie für 129 HKD (rund 13 EUR) behalten.

Daten sind entscheidend
Alexis Wong startete ihre unternehmerische Laufbahn vor dem dreißigsten Lebensjahr mit einer Immobilienfirma in den USA, die sich später in die Bereiche Inkubation, Angel-Funding und Lifestyle-Unternehmen verzweigte. „Ich liebe es schon immer, etwas zu kreieren, speziell im Bereich Lifestyle,“ erläutert Wong. So habe jedes ihrer Projekte eine neue Umgebung und einen speziellen Typ von Lifestyle neben dem stationären Geschäft geschaffen. 2008 kam Wong nach China und gründete 2012 das erste Online-to-Offline Geschäft mit Namen Blinq auf dem Festland. Ansässig am Metronetz in wichtigen Festlandsstädten, verband das Unternehmen mobile Stadtbewohner mit ihren bevorzugten Marken durch Concierge-Services sowie exklusive Handels- und Markenerfahrungen. „Hier habe ich viel über Kundenakquise, Nutzerbindung und den Aufbau nutzerbasierter Geschäfte kennengelernt. Das Wichtigste sind die Daten. Jeder spricht über Big Data, was aber nichts bedeutet, bis man in der Lage ist, diese zu Geld zu machen. Aber das ist sehr schwierig und kostenintensiv,“ erläutert Wong.

„Als ich mich entschied, etwas mit Big Data zu machen, wollte ich ein Geschäft gründen, das auf einen essentiellen Bedarf aufbaut und für das die Menschen nicht zu mir kommen müssen. Zudem sollte es keine Ressourcen bei der Akquise der Nutzer verschwenden und nicht mit anderen Apps um den Verkauf von Coupons konkurrieren. Da ich immer unterwegs und am Telefon bin, ist dessen Akku ständig am unteren Level. So hatte ich die Idee, dieses Problem zu lösen. Das war die Entstehung von Mobijuce.“

Von 40 auf 500 Standorte
Mobijuce-Stationen gibt es inzwischen an 40 Standorten in der City, unter anderem in der K11 Mall in Tsim Sha Tsui, im populären Lan Kwai Fong Unterhaltungsviertel und auch beim Schreibwarenhändler Moleskin. Ziel des Unternehmens ist es, in den nächsten drei Monaten insgesamt 500 Standorte in der Metropole zu schaffen. Händler unterzeichnen einen dreijährigen Vertrag, um Mobijuce-Stände in ihrem Geschäft aufzustellen. „Wir erklären den Händlern, dass es unser Job ist, die Kunden zu ihnen zu bringen. Wenn Kunden unsere App öffnen, sehen sie, unter welchen Aktionen sie an den verschiedenen Standorten auswählen können. Auf diese Weise werden wir auch zu einem Vertriebskanal für Werbeinhalte, die mehr Kundenfrequenz generieren,“ ist Wong überzeugt.

Allein in den ersten zwei Monaten nach der Eröffnung wurden 110.000 Minuten an zehn Standorten gebucht, von Dezember bis Mitte März 300.000 Minuten. Die Zahl der Mehrfachnutzer liegt bei 25 bis 30 Prozent und 60 Prozent, die die App herunterladen, nutzen sie dann auch. Diese Zahlen, so Wong, sprächen für sich selbst. Das Unternehmen passt zudem kontinuierlich seine Services an das Feedback der Konsumenten an, so etwa die Zahlen für Android- und iOS-Geräte an den verschiedenen Standorten. Überlegt wird auch die Einführung von Prepaid-Karten.

Regionale Expansion
Der Start in Hongkong war aus Sicht von Wong ideal, da die Metropole eine hohe Bevölkerungsdichte, viele Mobilgeräte sowie technikaffine Nutzer hat. Dies mache die Suche nach Partnern einfacher. Zudem sei die Nähe zu Shenzhen, wo der Hauptteil der Powerbanks gefertigt werde, von Vorteil. In sechs Monaten will das Unternehmen innerhalb Asiens expandieren und innerhalb eines Jahres regionaler Marktführer werden. „Hongkong ist für uns der Vergleichsindex für die Region. Konsumenten erwarten hier viel und wenn wir diesen Markt gut bedienen, sollten wir in der Lage sein, den Erfolg in der Region zu replizieren,“ so Wong.

Innerhalb eines Jahres will das Unternehmen auch in die Gewinnzone kommen, dabei aber eine schlanke Struktur behalten. Derzeit gibt es 18 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Zum dynamischen Team gehören Start-up Veteranen verschiedener leitender Unternehmen, etwa von GoGoVan. Eine Hongkonger Erfolgsgeschichte, die Alexis Wong mit Mobijuce wiederholen möchte.

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